Straßentheater gegen das Vergessen: »Hierbleiben … Spuren nach Grafeneck«
GRAFENECK. Es ist ein unfassbares Verbrechen, geschehen mitten in der Region: 10 654 Menschen mit Behinderung wurden 1940 in Grafeneck im Rahmen des Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten umgebracht. In ihrer menschenverachtenden Unterscheidung von wertem und unwertem Leben ließen die Nazis gehandicapte Menschen aus Heimen und Kliniken in Baden-Württemberg, Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen auf die Alb schaffen, um sie hier noch am Ankunftstag zu töten. Mit den Mitteln des Theaters will die Reutlinger Tonne nun an dieses Grauen erinnern. Sie will dafür hinaus aus den Theatermauern, hinein in die Orte, aus denen die Opfer kamen. Und zwar mit den Darstellern des inklusiven Ensembles – Menschen also, die damals möglicherweise selbst auf Todeslisten gelandet wären.
Lesen Sie dazu auch die Pressemitteilungen vom 31.07.2020 des Reutlinger Generalanzeigers und des LEADER Mittlere Alb.